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Historie
30.09.2020 - 09:46

Historie des Jägerzuges



Die Gründung des Jägerzuges ist, wie es manchmal bei solchen Dingen ist, eigentlich einem Zufall zu verdanken.
Mehrere Jugendliche bzw. junge Männer wollten in der St. Apollinaris-Bruderschaft Hardterbroich aktiv mitmachen, fanden jedoch in den damals vorhandenen Gruppierungen keine rechte Heimat.

Einerseits waren Sie für bestehende Gruppen der Schützen zu jung, den Jungschützen waren Sie jedoch bereits entwachsen.
Im Sommer des Jahres 1979 reifte bei Gregor Lappessen der Entschluss, beim kommenden Vogelschuß auf den Prinzenvogel zu schießen.
Zu seinen Rittern hatte er im Vorfeld bereits Peter Broicher und Ulrich Verboket bestimmt.

Aber es lief leider nicht so wie gewünscht. Nach harten Kampf fiel der Vogel bei einem anderen Schützenbruder, Michael Frings, der auch bereits im laufenden Schützenjahr die Prinzenwürde erringen konnte.

Entsprechend frustriert waren Peter, Ulrich und Gregor nach dem Vogelschuß. Dieser Frust nahm noch zu, als einige Wochen später der damals siegreiche Prinz das Prinzensilber zurückgab, da er sich nicht in der Lage sah, den Verpflichtungen des kommenden Schützenjahres nachzukommen.

Also hatte die St. Apollinaris-Bruderschaft im Schützenjahr 1979/1980 weder einen Prinzen, noch eine vernünftige Fahnengruppe, da der bisherige Fähnrich der Bruderschaft, Emil Birmes aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht mehr ausüben konnte.

Da die drei Freunde ihre Uniformen für das Schützenfest 1980 bereits bestellt hatten, ließen sie sich von der Mitgliederversammlung im Frühjahr kurzerhand zu Fähnrichen wählen.
Zur Freude der Bruderschaftsmitglieder und der Bevölkerung konnten beim Schützenfest 1980 alle drei bruderschaftseigenen Fahnen im Festzug getragen werden. Auch haben es die Drei verstanden, die Fahnen in immer wechselnden Formationen bei der Parade zu präsentieren.

Im Festzelt bei den Bällen erschienen die Drei in weiblicher Begleitung und wurden als besondere Ehre vom damaligen König zum Ehrentanz gebeten.
Der fehlende Prinz wurde daher eigentlich gar nicht vermisst.

Nach dem Schützenfest fanden sich die Fähnriche, der damalige Hofstaat und weitere Bruderschaftsmitglieder zusammen und gründeten den Jägerzug 1980. Im einzelnen waren dies:

Peter Broicher ,Dieter Ewald, Egon Hermanns, Harald Heuft , Gregor Lappessen, Klaus Röder, Reinhard Theißen und Ulrich Verboket.

Damit war ein Grundstock gelegt. Im darauffolgenden Jahr nahmen diese jungen Männer erstmals als eigene Gruppierung an den Schützenfesten teil und verstärkten so die Fahnengruppe.

Schnell wurde die neugegründete Gruppe fester Bestandteil der Bruderschaft und konnte sich über Zulauf im Laufe der Zeit nicht beklagen. Eigene Uniformen wurden angeschafft, welche ein selbstentworfenes Wappen trugen.

Mit dem Jägerzug begann in der Hardterbroicher Bruderschaft auch eine Revolution. Denn neben den schmucken Jungs wollten auch deren Partnerinnen am Bruderschaftsleben teilnehmen. Aktiv zu sein und nicht nur durch das Kuchenbacken für den Seniorennachmittag war Ihr Bestreben.

Gekleidet in schwarzem Rock, weißer Bluse und schützengrüner Weste nahmen erstmals Frauen am Festzug teil. Wurde dies zuerst von sehr konservativen und teilweise engstirnigen Bruderschaftlern als unmöglich bezeichnet, traten die Frauen jedoch weiter beharrlich auf und waren bald ganz normaler Bestandteil des Jägerzuges. Die Einbeziehung der Partner hat im Laufe der Jahre gezeigt, dass gemeinsame Freizeitgestaltung in einer Bruderschaft auch der Gruppe gut tut.

Nachdem diese Weltrevolution gelungen war, nahmen wir auch unsere Kinder und auch unser Maskottchen mit.
Es hieß Hanni und war eine Ziege. Brav zockelte Hanni mit dem Festzug durch die Dörfer und sorgte hier und da für den ein oder anderen kräftigen Applaus.
Wo eine Ziege ist, dies wissen wir seit der Fernsehsendung Heidi, da ist auch ein Hirte nicht weit.
Nur hieß der bei uns nicht Peter sondern war sein kleiner Bruder Andreas.

Andreas Broicher wurde die große Ehre zuteil, für das Wohl und Wehe der Ziege zu sorgen. Dies hat er mit einer so großen Liebe und Hingabe zu Tier, Gruppe und Bruderschaft getan, dass er heute als Oberst der Bruderschaft und als Sprecher dem Jägerzug vorsteht.

Mittlerweile sind schon mehr als 25 Jahre vergangen und der Jägerzug hat alle Höhen und Tiefen schadlos überstanden. Die Gruppe ist weiterhin stark vertreten und Ihre Mitglieder engagieren sich in allen Gremien der Bruderschaft.
Der Jägerzug stellt den Präsidenten, den 1. Kassierer, den 2. Geschäftsführer , alle kommandierenden Offiziere, die Schießmeister und und und.
Auch über die Bruderschaft hinaus in den Bezirksverband ist der Jägerzug nicht unbekannt. Zum einen stammt die einzige Bezirkskönigin, Agathe Würl, aus unseren Reihen und unsere Offiziere Andreas Broicher und Frank Heckers kommandieren auch als Stadtoffiziere.

Wir führen diese Geschichte weiter....

Nach nunmehr mehr als 30 Jahren ist der Zug aktiver denn je. Die junge Wilden sind zwar etwas älter geworden, aber Ihr Einsatz keinen Deut geringer als zuvor. Immer noch stellt der Zug die drei Hauptpositionen der Bruderschaft. Auch die anderen Schlüsselpositionen werden noch immer durch den Jägerzug besetzt aber gleichzeitig wird ein Auge auf den Nachwuchs geworfen, der irgendwann mal die Nachfolge antreten soll.

Wie es weiter geht? Wir werden sehen.

Nun sind es sogar schon 40 Jahre. Viele Ältere haben die Gruppe mittlerweile verlassen und sind Ihr doch weiterhin verbunden. Die Generation Zwei nach der Gründung hat das Ruder übernommen und führt den Zug durch schwierige Zeiten. Jüngere haben sich leider zu wenig dazugesellt und einige des früher aktiven Nachwuchses haben sich mittlerweile anderweitig orientiert. Andere Prioritäten sind das geflügelte Wort der Neuzeit.
Aber auch dies wird nur eine Phase sein und somit eine weitere Episode in der langen Geschichte des Jägerzug80 aus Hardterbroich.

Bleiben Sie uns weiterhin gut gesonnen und verfolgen Sie hier wie die Geschichte weitergeht


Marcel


gedruckt am 28.03.2024 - 10:07
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