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Ein kurzer Nachbericht
19.09.2017 - 15:06 von Marcel


Das war der Vogelschuss 2017



Der Tag startete eigentlich hervorragend. Das Wetter war wider Erwarten sonnig und schön, der neue Aufbau auf dem Kirchvorplatz war gelungen. Was allerdings erst nach und nach eintrudelte waren die Zuschauer und Gäste. Somit verpassten viele schon das erste spannende Duell zwischen unseren Jüngsten. Fiona und Leonie von den Jungschützen lieferten sich einen Schlagabtausch am Vogel, der zu keiner Zeit die Spannung vermissen ließ. Als dann der Vogel ins Wackeln geriet wurden die Beiden spürbar nervös. Fiona schoss, der Vogel kippte, aber hielt sich noch eisern an der Stange. Dann war Leonie dran und wieder schien der Vogel trotz gutem Treffer standzuhalten. Sie drehte sich bereits um als der Jubel der Zuschauer sie zusammenzucken ließ. Der Vogel hatte es sich nämlich nochmal überlegt und fiel kopfüber von der Stange. Schülerprinzessin wird somit für das kommende Jahr Leonie Lintgens und Fiona Borowski ihre Ritterin.
Danach folgte das Pokalschießen. Beim Hans-Röder Pokal schießen jeweils zwei Schützen der einzelnen Züge und Gruppierungen auf den Vogel. Auch wenn lediglich der Wanderpokal ein Jahr in die Hände der Sieger kommt, ist der Ehrgeiz der Schützen förmlich spürbar. Ein Treffer nach dem Nächsten ließen den Vogel schnell ermüden und Wesley Bealing von Paulas Jägern setzte den entscheidenden Schuss ab, der den Vogel zu Fall brachte. Der Jubel der Gruppe war natürlich groß, denn es war das erste Mal das Paulas Jäger den Hans-Röder Pokal gewinnen konnten.

Nach kurzem Umbau folgte dann ein Novum in der Geschichte der St. Apollinaris Bruderschaft. Der Prinzenvogel hing, es gab drei Bewerber, aber alle drei waren beruflich verhindert. Leider ist es heutzutage nicht mehr selbstverständlich, dass man sich für Brauchtumsveranstaltungen einfach mal frei nehmen kann. Was also tun? Da diese Konstellation bereits im Vorfeld bekannt war, hatte der Vorstand beschlossen die Stellvertreterregel etwas zu erweitern. Dabei können Schützen, die selber nicht schießen können einen Stellvertreter schicken, der im Namen des Anderen antritt. Man beschloss also, dass dies auch als Ausnahme für die Drei gelten sollte. Somit trat René für Lisa, Kristin für Ilka und Tim für Kristina an. Schon nach kurzer Zeit hatten die drei den Vogel aber so bearbeitet, dass er vollkommen erledigt herunterfiel. Kristin war die erfolgreiche Schützin und macht somit Ilka Neweling zur neuen Prinzessin.
Um 18.30 Uhr teilte die Abendmesse den Vogelschuss. Der Großteil der Schützen zog in die Messe und nur die Schießmeister und eine kleine Gruppe, die die Bewirtung der Gäste übernahm, blieben auf dem Platz zurück. Vereinbarungsgemäß wurde die Zeit der Messe still und leise überbrückt, um dann zum Höhepunkt des Abends zu kommen. Natürlich erhoffte sich der Vorstand, dass nach der Messe einige Besucher beim Vogelschuss verweilen würden, aber außer den Schützen blieb keiner. Borussias zweite Halbzeit war scheinbar anziehender als das kleine Fest auf dem Kirchplatz.

Das Ganze hatte aber keine Auswirkung auf die Stimmung der Anwesenden, schließlich galt es einen Nachfolger für Kaiser Marcel Sturm zu finden. Allerdings hatte niemand sich im Vorfeld eine Zusage entlocken lassen. Somit war alles offen, als die Schützen zum Königsschuss antraten. Einer nach dem Anderen stieg aus dem Rennen aus. Sollte es wirklich dazu kommen, das Hardterbroich zum ersten Mal ohne König bleiben sollte? Die letzten Verbliebenen der Grünen Gruppe, hatten doch auch gesagt, dass dieses Mal keiner Ambitionen hat. Man konnte förmlich die Verwirrung auf dem Platz spüren. Dann stiegen alle Männer aus dem Kampf aus und es wurde klar, Hardterbroich bekommt im kommenden Jahr eine Königin. Ursula Ilbertz hatte sich entschlossen, die Hardterbroicher Schützen im kommenden Jahr zu repräsentieren. Allerdings hielt sie die Spannung noch sehr lange hoch, denn der Vogel trotzte ihr noch über 200 Schuss. Die Verzweiflung war auch den Schießmeistern förmlich anzusehen, denn trotz wirklich guter Treffer wollte der Vogel einfach nicht aufgeben. Es war schon lange dunkel, als dann endlich der verdiente Jubel entbrannte und Königin Ursula Ilbertz sich mit ihren Ministerinnen Claudia Lutterberg und Sarah Gülzow ihrem künftigen Volk zeigen konnte.
Ein spannender Vogelschuss, ein gutes Ende für die St. Apollinaris Bruderschaft, ein komplett weiblicher Hofstaat 2018 und die Vorfreude auf die kommende Krönung am 21.10.2017. Das ist das Ergebnis des vergangenen Wochenendes.
Die Hardterbroicher Schützen bedanken sich bei allen Gästen und Zuschauern und freuen sich auf das kommende Schützenjahr.
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